Weißspitzen-Hochseehai

Weißspitzen-Hochseehai

Oceanic whitetip shark 

(Carcharhinus longimanus )

© Heinz Krimmer

Größe: bis 3,90 m

Lebensraum: Jungtiere bis zu 2 m sind an abgelegenen Riffen anzutreffen. Adulte Tiere leben pelagisch.

Vorkommen: in allen tropischen Regionen aller Ozeane

Erkennungsmerkmale: Die Enden der großen und breiten Brust- und der ersten Rückenflossen sind rund und haben einen großen weißen Fleck. 

Biologie & Verhalten: eißspitzen-Hochseehaie sind neugierig und haben keine Angst, weshalb sie sich Tauchern und Schnorchlern bis auf wenige Zentimeter nähern. Sie suchen an der Meeresoberfläche nach verletzten, kranken, aber auch toten Tieren.

Weißspitzen-Hochseehaie sind seit dem 16. Jahrhundert bekannt dafür, dass sie Schiffen folgen. Seefahrer nannten sie „Sea dogs“: Meereshunde. Offensichtlich haben die Haie gelernt, dass Schiffe potentielle Nahrungsquellen sind. Wenn sie nicht abstauben, was über Bord geht, ernähren sie sich von Makrelen, Thunfischen und anderen pelagisch lebenden Fischen. Weißspitzen-Hochseehaie durchstreifen als Einzelgänger die Ozeane.

Die Hochseefischerei hat diesen wunderschönen und früher häufigen Hai inzwischen so stark dezimiert, dass er leider nur noch selten anzutreffen ist. In manchen Regionen gilt er schon als ausgestorben.

Gefahr: Jaques Cousteau hielt den Weißspitzen-Hochseehai für den gefährlichsten Hai. Dafür gibt es durchaus Argumente. Dass sich diese Theorie nicht in der Haiunfallstatistik niederschlägt, liegt daran, dass sich Menschen im Lebensraum dieses Haies gewöhnlich nicht aufhalten. Ist man Schiffbrüchiger hat man ein Problem, denn für diese ist er eindeutig der gefährlichste Hai. Das belegen zahlreiche Zeugenaussagen. Die Überlebenden des im Zweiten Weltkrieg im Pazifik versenkten Kriegschiffes „USS Indianapolis“ sind dafür ein gutes Beispiel. Nach wie vor gilt dieses Unglück als die größte bekannte Schiffskatastrophe, in der Haie für viele Todesopfer verantwortlich waren.

Auch fast alle schweren Haiunfälle in Ägypten gehen auf diesen Hai zurück. Der Hauptgrund für die Unfälle dort ist das Anfüttern der Haie.

Bedrohungsstatus: Auf der Roten Liste der IUCN besitzt er den Status „bedroht“.

Video: © Petra Mandel