Alles über Rotfeuerfische

Der „Fluch der Karibik“ sind heute nicht mehr die Piraten, sondern der Pazifische Rotfeuerfisch.

Um 1985 fanden die ersten Exemplare durch blinde Passagiere im Ballastwasser von Schiffen oder durch Aquarianer ihren Weg in den Atlantik. Seitdem vermehren sich die Invasoren so stark, dass sie in manchen Riffen bis zu 15 mal häufiger vorkommen als im Pazifik. Doch als Raubfische sind die Invasoren eine Bedrohung: Sie fressen die karibischen Riffe leer. Da natürliche Feinde fehlen, werden sie selbst in Naturschutzgebieten zum Abschuss mit Harpunen freigegeben.

Rotfeuerfische jagen in der Dämmerung und nachts. Mit ihre großen eindrucksvollen Brustflossen hindern sie die Beute an der Flucht. Sind sie nahe genug, saugen sie diese im Bruchteil einer Sekunde ein. Das große Maul wird dabei weit nach vorne gestülpt. Bei der Suche nach schlafenden Fischen zeigen sie sich lernfähig. In manchen Riffen begleiten sie deshalb gerne Taucher bei ihren Nachttauchgängen. Mit Hilfe des künstlichen Lichts der Taucherlampe finden sie viel schneller ihre Beute.

Rotfeuerfische sind eine Unterfamilie der Skorpionsfische und giftig. Ein Kontakt mit ihren Flossen, an deren Ende sich die Giftdrüsen befinden, verursacht beim Menschen starke Schmerzen und Muskelzuckungen, ist aber in der Regel nicht tödlich. Rotfeuerfische vertrauen voll und ganz auf ihr chemisches Waffenarsenal. Sie haben keine Angst und sind langsame Schwimmer. Doch das hilft ihnen nicht immer. Muränen, Napoleons und Zackenbarsche verschlucken Rotfeuerfische mit dem Kopf voran, um die Flossenstacheln zu neutralisieren. Wieder andere wie z.B. Igelfische zerlegen sie in ihre Einzelteile, bevor sie sie verspeisen.

20 Arten in fünf Gattungen sind beschrieben.

Rotfeuerfische lebten bis vor kurzem nur im tropischen Bereich des Indopazifik.