Alles über Doktorfische

Früher glaubten Biologen, Doktorfische würden anderen Fischen die Bäuche aufschlitzen, um deren Innereien zu fressen. Das klingt reißerisch und aufregend, die Wahrheit der Nahrungsversorgung ist dagegen eher langweilig: Doktorfische sind zu über 90% Vegetarier und ernähren sich von Algen. Das ändert allerdings nichts daran, dass Doktorfische eine schreckliche Waffe besitzen, die sich kurz vor der Schwanzflosse befindet: Ein scharfes Skalpell, mal ausklappbar, mal fest arretiert. Allerdings benutzen sie die scharfen Messer ausschließlich zur Verteidigung, und diese endet, wie Untersuchungen ergaben, für Angreifer wie z.B. Muränen oder Zackenbarsche fast immer tödlich. Das seltsame daran: Die Größe der Wunde kann nicht die Ursache sein. Ein Gift enthalten die Skalpelle auch nicht. Vermutlich wird den Angreifern eine Eiweißverbindung in der Fischhaut zum Verhängnis.

Doktorfische sind oval bis rund und oft wunderschön und ganz intensiv gefärbt. Die meisten Arten sind zwischen 20-30 cm groß. Obwohl Doktorfische sich meist territorial verhalten, kann es vorkommen, dass sie sich zu Schwärmen mit bis zu 1000 Individuen zusammenfinden. Es fällt ihnen dann leichter, in das Revier anderer Arten einzufallen, um deren Algen abzuweiden. Angesichts der Übermacht können diese nicht viel ausrichten.

Doktorfische laichen im freien Wasser. Die Mondphasen scheinen dabei ein wichtige Rolle zu spielen. Ein Weibchen kannZehntausende von Eiern ausstoßen. Die Larven ernähren sich, anders als die adulten Tiere, von fleischlicher Nahrung. Kommt es später zur Nahrungsumstellung auf Algen, verdreifacht sich die Länge des Darmes.

Insgesamt leben in den tropischen Regionen der Ozeane ca. 80Arten, die sich in sechs Gattungen aufteilen. Nur fünf Arten leben im Atlantik, alle anderen im Indopazifik.

82 Arten in sechs Gattungen sind beschrieben. 

Doktorfische leben in den tropischen Bereichen aller Ozeane, bis auf fünf Arten alle im Indopazifik.