Indopazifischer Großer Tümmler

Indopazifischer Großer Tümmler

Indo-Pacific bottlenose dolphin

Tursiops aduncus

© Heinz Krimmer

Größe: bis 2,60 m

Lebensraum: alle Habitate in Küstennähe

Vorkommen: Ostafrika, Rotes Meer, arabischer Golf, Malediven, Indien, Südjapan, ganz Südostasien, Nordaustralien, Papua-Neuguinea, Ozeanien bis Fidschi

Erkennungsmerkmale: einheitliche graue bis graubraune Färbung; Bauch weiß mit kleinen dunklen Flecken

Biologie & Verhalten: Die Schweizer Biologin Angela Ziltener forscht seit über 10 Jahren an freilebenden Indopazifischen Großen Tümmlern in Hurghada (Ägypten). Das Forschungsprojekt ist weltweit einmalig, da es unter Wasser in der natürlichen Umgebung stattfindet und die tauchenden Biologen von den Delfinen akzeptiert werden. Näher kann man den Tieren nicht kommen und neue Erkenntnisse können so vom Verhalten der Tiere gewonnen werden. Angela Ziltener hat das Projekt zusammen mit Michael Stadermann von der SWDF gegründet.  Weitere Infos: www.dolphinwatchalliance.org

Ein anderes Forschungsprojekt findet seit 30 Jahren in Nordaustralien statt. Doch im Gegensatz zu Ägypten beobachten und arbeiten die Biologen überwiegend von der Wasseroberfläche aus.

Früher dachte man, der Indopazifische Große Tümmler (Tursiops aduncus) sei die selbe Art wie der Große Tümmler (Tursiops truncatus), der als Hauptdarsteller der Fernsehserie „Flipper“, die Herzen der Menschen eroberte. Heute gehen manche Biologen von zwei getrennten Arten aus, andere betrachten den Indopazifischen Großen Tümmler als Unterart des Großen Tümmlers.

Der Große Tümmler tritt weltweit und im Gegensatz zum Indopazifischen Großen Tümmler auch pelagisch auf.  Er wird mit bis zu 4 m deutlich größer, hat eine größere Melone und weniger Zähne. In ihren erstaunlichen Fähigkeiten sind sie sich jedoch sehr ähnlich.

Sie gelten als die intelligentesten Meereslebewesen, die wir kennen und ihre Fähigkeiten kommen schon sehr nahe an die der Menschen heran. Sie lernen schnell Kunststücke, können mit Artgenossen und Menschen kommunizieren und lösen selbstständig komplexe Probleme. Auch konnten Wissenschaftler den Gebrauch von Werkzeugen und die Weitergabe dieser Fähigkeit feststellen. Sie haben ein Bewusstsein für ihr eigenes ich und das anderer Artgenossen. Sie geben sich Namen und können sich über sich und andere unterhalten. Sie empfinden Freude, Mitgefühl und Trauer. Sie handeln strategisch und vorausschauend, so als hätten sie wie wir ein Gefühl von Raum und Zeit. Sie können selbstlos handeln und Artgenossen wie Artfremden helfen. Unser Bild von diesem Tier ist durchweg positiv.

Doch das täuscht, denn wie wir Menschen haben auch Delfine eine dunkle Seite. Delfingruppen überfallen sich oder andere Arten, kämpfen, vergewaltigen, verletzen, kidnappen und töten.  Manchmal, aber sehr selten, machen sie auch vor Menschen nicht halt und das nicht nur unter Stress in Gefangenschaft. Auch in freier Wildbahn sind zahlreiche Attacken auf Menschen dokumentiert, darunter auch Vergewaltigungsversuche.

Den Indopazifischen Großen Tümmler sieht man meistens in kleineren Schulen mit bis zu 20 Tieren.

Bedrohungsstatus: Die Art wird auf der Roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ geführt.