Buckelwal
Humpback wale
Megaptera novaeanglia

Größe: bis 18 m
Lebensraum: Freiwasser, aber in Küstennähe
Vorkommen: Gewässer der Arktis und Antarktis; in den arktischen Wintermonaten wandern sie in die tropischen und subtropischen Gewässer aller Ozeane. Eine stationäre Population lebt in den Gewässern von Oman.
Erkennungsmerkmale: Grundfarbe dunkelgrau, Bauch weiß; sehr große Brustflossen. Sehr kleine Rückenflosse
Biologie & Verhalten: Der Buckelwal ist wohl der am häufigsten gesehene Wal. Der Grund: Jedes Jahr wandern sie in den arktischen Wintermonaten zur Paarung und zum Gebären in tropische und subtropische Gebiete. So tauchen sie regelmäßig vor Hawaii, Ostafrika, in der Südsee und an der Pazifik- und Atlantikküste Südamerikas auf. Buckelwale halten sich gerne im flachen Bereich der Küstengewässer auf, so dass man sie schon vom Strand aus beobachten kann. Und noch ein weiteres auffälliges Verhalten erfreut unser Auge: Als einziger Großwal springt er ab und zu aus dem Wasser.
Der Buckelwal ist auch eine Erfolgsgeschichte in Sachen Naturschutz. Bis zum internationalen Fangverbot 1966 existierten nur noch wenige tausend Exemplare. Das Aussterben schien nur noch eine Frage von wenigen Jahren. Doch heute schätzt die IUCN den weltweiten Bestand wieder auf 60.000 Exemplare. Optimisten gehen von der doppelten Anzahl aus. Der Buckelwal ist heute nur noch gering gefährdet. Ein Grund hierfür ist neben dem Fangverbot auch die schnelle Geschlechtsreife der Tiere. Schon nach fünf Jahren sind sie fortpflanzungsfähig. Die Weibchen paaren sich mit mehreren Männchen. Werden sie trächtig, beträgt die Tragzeit zwölf Monate, so dass die Geburt des schon vier Meter großen Walbabies erneut in warmen Gewässern stattfindet. Weibchen werden im Schnitt alle drei Jahre trächtig. Buckelwale können bis ca. 50 Jahre alt werden.
Der Buckelwal ist auch der bekannteste Sänger unter den Walen. Vermutlich ist und bleibt er das einzige Tier, das jemals eine eigene CD (Der Klassiker: „Die Gesänge der Buckelwale“ von 1991) bespielen konnte. Jeder von uns kennt mindestens ein Paar seiner über 600 verschiedenen Töne, mit denen sich die Tiere unter Wasser verständigen. Dabei erreichen sie Lautstärken von bis zu 190 Dezibel, was für einen Menschen tödlich sein kann. Die CD ist inzwischen veraltet, denn die Buckelwale singen heute ganz anders. Sie verändern ihre Gesänge im Laufe der Jahre. Das ist eindeutig – auch nach menschlicher Definition – eine kulturelle Leistung.
Buckelwale ernähren sich von Krill und kleinen Fischen. Sind sie zu mehreren an der Futterstelle, können sie ihr Jagdverhalten abstimmen. Sie schließen die Beute mit Luftblasen ein.
Bedrohungsstatus: Die Art wird auf der Roten Liste der IUCN als „nicht gefährdet“ geführt.